Folge den Wölfen, finde dein Rudel, entdecke deine Kraft und werde selbst zum Wolf! Flamme, Winter oder Blut? Steckbrief in der Planung ausfüllen, auf Annahme warten und los gehts!

Shakiras Geschichte

#1 von Shakira , 15.06.2013 08:31

Mit dem ersten Kapitel bin ich mit abtippen fertig:

Kapitel 1- Ungewollte Gäste
Der Schatten der Nacht wich und wurde von der mit goldenen Linien durchzogenen Morgenröte abgelöst. Die Vögel sangen ich morgendliches Lied, selbst das kühle Wasser des Bachs shien erwacht zu sein. Das Stroh auf den Dächern von Vim schien aus Gold gemacht zu sein. Ein Streuner schlief am Wegrand, als eine junge Frau ein großes Haus verließ und ein Gatter neben dem Haus ihrer Familie öffnete. Drei hundgroße schwarze gehörnte Tiere kamen von der Koppel gesprungen und folgten der jungen Frau. Die Frau hatte schwarze dichte glatte Haare, die ihr bis zur Hüfte reichten. Sie führte die Ziegen aus dem kleinem Dorf. Ein schmaler Weg führte zu einer taunassen Wiese. Schon bald war der Saum des Kleides der hübschen Frau durchnässt. Die Wiese war von Büschen umgeben und in ihrer Mitte stand eine alte Trauerweid.. Die Frau ließ die besonderen Ziegen grasen. Die Ziegen hießen Aniges, da sie ausschließlich schwarz waren und eine sehr vielfältige teure Milch gaben, die besser als die von Kühen war. Die Ziegen waren die Lebensquelle der kleinen Großfamilie der jungen Frau. Diese ließ sich auf die Wurzeln der Trauerweide sinken. Sie holte aus einer kleinen Umhängetasche einen Käse. Gerade als anfangen wollte zu essen höhrte sie das erschreckte Meckern einer der Ziegen. Im Nu war sie auf den Beinen und entdeckte einen glatzköpfigen Mann mit Bart der sich bemühte eine Aniges zu stehlen. Die Frau handelte schnell: In Sekundenschnelle hatte sie sich ihren angeknüpften Rock abgelegt und eine robuste Lederhose kam zum Vorschein. Ihren Hirtenstab hatte sie ebenfalls schnell In der Hand und stürmte los der Räuber versuchte zu fliehen aber sie hatte ihn schnell eingeholt. Schließlich ließ er die Aniges fallen und sagte mit ärgerlicher Stimme: "Du hast es nicht anders gewollt, Süße. Bitte fang nachher nicht zu weinen an und nach Mami zu schrei...",weiter kam er nicht den die junge Frau hatte ihm mit den Stab in den Bauch geboxt.
" Verschwinde von meiner Wiese und lass dich hier nie wieder blicken! Und hüte dich, mich noch einmal Süße zu nennen, denn ich bin salziger als ich aussehe!"
" Wo ist die berühmte Gastfreundschaft eures Dorfes? Du lässt mich jetzt durch oder ich nehme anstatt der Aniges dich mit, vielleicht tanzt du ja gut..", der Glatzköpfige lächelte sie fies an. Ihm gefiel seine Idee und hoffte sie auch durchzuführen.
" Unsere Gastfreundschaft wird nur denen zuteil, die sie sich auf verdienen!", mit diesen Worten griff sie ihn an. Er hatte schnell eine Art Knüppel zur Hand und versuchte sie vergeblich zu treffen. Sie parierte die Schläge und landete einen heftigen Treffer an der Schläfe des Glatzkopfs. Der Mann schaute sie noch kurz wutentbrannt an, dann sank er zu Boden. Die Frau freute sich zu früh: Aus einer Reihe von Büschen tauchten zwei weitere bewaffnete Männer auf. Beide trugen Waffen. Sie sahen ihren bewusstlosen Genossen und rannten brüllend auf die junge Frau zu. Beide hatten Schwerter, aber machten von Knüppel und Stab Gebrauch. Die junge Frau wirkte etwas erschreckt, aber ihre Züge härteten sich und sie ging unerbittlich gegen die Diebe vor. Einige Schläge musste sie schon einstecken, aber die Räuber hatten eine schlechtere Deckung. Sie hielt sich gut, doch sie wurde langsam müde, sie hatte auch schon einen Kampf mehr hinter sich. Ihre Konzentration erreichte den Nullpunkt, als sie meinte ein Augenpaar in einem der umliegenden Büschen gesehen zu haben. Der Räuber mit der Glatze stand plötzlich wieder auf und landete einen fiesen Treffer bei der jungen Frau. Sie verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Zwei Schläge trafen sie hart, dann verlor sie das Bewusstsein...

 
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zuletzt bearbeitet 02.08.2013 | Top

RE: Shakiras Geschichte

#2 von Akira , 16.06.2013 14:38

Ich find ganz gut aber meiner Meinung nach wiederholst du dich manchmal;)


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RE: Shakiras Geschichte

#3 von LightDragon , 17.06.2013 17:43

Bis jetzt sehr gut und ich finde die Geschichte ziemlich lebendig.

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RE: Shakiras Geschichte

#4 von Shakira , 24.07.2013 21:31

Ich war lange nicht mehr on und hier ist mal der nächste Teil...

Die Ziegen waren die Lebensquelle der kleinen Großfamilie der jungen Frau. Diese ließ sich auf die Wurzeln der Trauerweide sinken. Sie holte aus einer kleinen Umhängetasche einen Käse. Gerade als anfangen wollte zu essen höhrte sie das erschreckte Meckern einer der Ziegen. Im Nu war sie auf den Beinen und entdeckte einen glatzköpfigen Mann mit Bart der sich bemühte eine Aniges zu stehlen. Die Frau handelte schnell: In Sekundenschnelle hatte sie sich ihren angeknüpften Rock abgelegt [nd eine robuste Lederhose kam zum Vorschein. Ihren Hirtenstab hatte sie ebenfalls schnell In der Hand und stürmte los der Räuber versuchte zu fliehen aber sie hatte ihn schnell eingeholt. Schließlich ließ er die Aniges fallen und sagte mit ärgerlicher Stimme: "Du hast es nicht anders gewollt, Süße. Bitte fang nachher nicht zu weinen an und nach Mami zu schrei...", weiter kam er nicht den die junge Frau hatte ihm mit den Stab in den Bauch geboxt. " Verschwinde von meiner Wiese und llass dich hier nie wieder blicken! Und hüte dich, mich noch einmal Süße zu nennen, denn ich bin salziger als ich aussehe!"
" Wo ist die berühmte Gastfreundschaft eures Dorfes? Du lässt mich jetzt durch oder ich nehme anstatt der Aniges dich mit, vielleicht tanzt du ja gut..", der Glatzköpfige lächelte sie fies an. Ihm gefiel seine Idee und hoffte sie auch durchzuführen.
" Unsere Gastfreundschaft wird nur denen zuteil, die sie sich auf verdienen!", mit diesen Worten griff sie ihn an. Er hatte schnell eine Art Knüppel zur Hand und versuchte sie vergeblich zu treffen. Sie parierte die Schläge und landete einen heftigen Treffer an der Schläfe des Glatzkopfs. Der Mann schaute sie noch kurz wutentbrannt an, dann sank er zu Boden. Die Frau freute sich zu früh: Aus einer Reihe von Büschen tauchten zwei weitere bewaffnete Männer auf...
FORTSETZUNG FOLGT ^^

 
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RE: Shakiras Geschichte

#5 von Akira , 25.07.2013 20:07

Jetzt wird besser echt gut! Nur "kleine Großfamilie" ergibt keinen Sinn^^


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RE: Shakiras Geschichte

#6 von Shakira , 29.07.2013 21:06

Ich weiß... Ich hab überlegt ob ich das so schreiben kann...ich meine eine Großfamilie die zwischen Groß- und normaler Familie ist...also eine kleine Großfamilie.
xD

 
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RE: Shakiras Geschichte

#7 von Shakira , 02.08.2013 10:58

Hier ist das Ende vom ersten Kapitel:


Beide trugen Waffen. Sie sahen ihren bewusstlosen Genossen und rannten brüllend auf die junge Frau zu. Beide hatten Schwerter, aber machten von Knüppel und Stab Gebrauch. Die junge Frau wirkte etwas erschreckt, aber ihre Züge härteten sich und sie ging unerbittlich gegen die Diebe vor. Einige Schläge musste sie schon einstecken, aber die Räuber hatten eine schlechtere Deckung. Sie hielt sich gut, doch sie wurde langsam müde, sie hatte auch schon einen Kampf mehr hinter sich. Ihre Konzentration erreichte den Nullpunkt, als sie meinte ein Augenpaar in einem der umliegenden Büschen gesehen zu haben. Der Räuber mit der Glatze stand plötzlich wieder auf und landete einen fiesen Treffer bei der jungen Frau. Sie verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Zwei Schläge trafen sie hart, dann verlor sie das Bewusstsein...

 
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RE: Shakiras Geschichte

#8 von Shakira , 12.06.2014 18:05

okay, da ich ein cheater bin und die vorgeschichte ein ganzes buch dauern würde, fang ich gleich mit dem richtigen anfang an:

Prolog: Es war einmal...
Ich rannte schnell in Richtung Eingang. Die Druden waren uns schon zu lange auf den Fersen, aber nach unserem letzten Kampf mussten sie sich erst einmal erholen, und das war die Zeit, die Ash und ich brauchten um unsere Mission endlich zu beenden, übrigens würden die Anderen in ein paar Minuten folgen um uns zu helfen, doch nun waren wir auf uns alleine gestellt. Nach dem Betreten der Höhle wurde ich langsamer, genauso wie er. Ein paar Minuten lang ging es nur bergab, doch dann gelangten wir in einen größeren Hohlraum. Überall hatten sich Stalagmiten und Stalaktiten gebildet, nichts sah ungewöhnlich für eine Tropfsteinhöhle aus, bis auf die Tatsache, dass man ein ständiges Kribbeln auf der Haut hatte und man in der Mitte des Raumes zwischen einer Stalaktite und Stalagmite sich eine große Kugel aus blauer hell strahlender Energie befand. Sie sah wunderschön aus. Ash und ich ließen uns ein paar Sekunden von dieser wilden Schönheit verzaubern, doch dann wurden seine Gesichtszüge immer härter. „Wir sind weit gekommen. Ich bin froh, dass ich Vim einen Besuch abgestattet habe.“ , er sah mich zärtlich lächelnd an und küsste mich sanft, „Das Quandrum ist wunderschön, aber wir dürfen nicht vergessen, dass wegen dieser Leuchtkugel Kinder verkrüppelt geboren werden und Menschen mutieren oder nicht mehr bei Willen sind. Das ist dann wohl das Ende.“ Er küsste mich wieder. Seine Lippen waren so sanft und ich wünschte ich könnte in diesem Moment für immer verbleiben, doch wir hatten eine Aufgabe. Als ich meine Augen öffnete sagte ich: „ Falls wir überleben, werde ich diesen Augenblick nie vergessen wollen. Ich liebe dich.“ Er sah mich mit einem Blick an, den ich als 'das weiß ich doch und ich liebe dich auch' verstand. Dann wandte er sich dem Quandrum zu. Er begann die magischen Worte zu sprechen und ich fiel ebenfalls in diese Worte ein. Die Spannung in der Höhle erhöhte sich schlagartig, es war nicht mehr nur ein Kribbeln auf der Haut, es wurde ein regelrechtes Brennen, wie als wäre man in tausende Brennnesseln gefallen. Sofort verstummten wir. Ich begann mit dem anderen Plan. Die nötigen Bewegungen hatte ich monatelang üben müssen, ich beherrschte sie einwandfrei, genauso war es bei Ash. Wir begannen wieder nach einigen Bewegungsabläufen mit dem Sprechen, doch es waren andere Formeln. Die Energie steigerte sich immer weiter und mein Gesicht verzog sich vor Schmerz, jede noch so kleine Bewegung schmerzte fürchterlich, ich hätte sofort aufgehört, wenn es anders ginge, doch ich musste an all das Unheil denken, dass nur wegen dieser Energiemenge schon entstanden war. Ich hörte Ash stöhnen und mir erging es ähnlich, denn inzwischen übte die Spannung einen grausamen Druck auf meinen Schädel aus. Die Zeit verging quälend langsam und wir machten wenig Fortschritte. Die undurchlässige Schutzschicht erreichte endlich eine Kugel aus fast durchsichtiger Magie, doch schützen wird er erst wenn er aktiviert wurde. Ash schrie schlagartig auf. Er brach zusammen wie ein Kartenhaus ohne Stütze, doch trotzdem sprach er weiter. Ich hörte schließlich auch auf mich zu bewegen, ich stand still, aber ich redete ununterbrochen weiter. Ich sah zu Ash, ich sah wie er immer müder schien. Lange würde er zur kompletten Erschöpfung und damit zum Tod nicht durchhalten, ich konnte ihm aber nicht helfen. Ich formte weiterhin fieberhaft die magischen Worte und der Schild begann endlich sich zusammen zu ziehen. Ich spürte eine Woge der Entschlossenheit, doch ich hätte beinahe aufgehört zu reden, als ich sah wie Ash starb. Seine braunen Augen sahen mich entkräftet und entschuldigend an. Ich hörte wie er seinen Zauber abbrach, und einen neuen begann. Ich hätte beinahe geschrien, dass er es lassen soll, aber ich konnte nicht. Ich durfte nicht. Eine große Menge an Energie erfüllte mich und ich musste zusehen, wie er begann immer mehr zu verblassen. Mein gesamtes Gesicht war Tränen bedeckt und meine Stimme glich den verzweifelten Lauten eines Tieres. Er hatte recht gehabt im Streit gegen Jennifer. Sterben hatte keine Würde. Nicht Ansatzweise. Ich hatte eine Aufgabe, für die er gestorben war. Für die er gegangen war. Ich durfte jetzt nicht schwach werden. Ich schrie die Worte beinahe, und mit der kompletten Energie aus seinem und meinem Körper beschleunigte ich den Zauber. Ich kam zu den letzten Zeilen. Der Schmerz war überall. Ein kurzer Gedanke huschte durch meinen Kopf. Wenn ich das Quandrum durch die Schutzschicht nur unschädlich machen würde, würden sie die Druden und die Sucher um es streiten. Alles musste aussehen, als hätten wir es zerstört. Ich änderte den Wortlaut und beendete meine Aufgabe während ich begann mich in Luft aufzulösen, zumindest mein Geist verschwand für immer aus meinem Körper, mehr Energie brauchte ich nicht.
Ich war tot.
Ich würde bei ihm sein.
Ich würde ihn erfolgreich wiedersehen.
Ich war frei.

Kapitel 1: Abschied
6:00 Uhr morgens. Eine Strafe für jeden Schüler. Der Wecker klingelte. Träge strecke ich meinen Arm nach dem piependen Ding aus und schallte es aus. „Nur noch ganz kurz...“, dachte ich stumpfsinnig. Etwas zog an meiner Decke. „Connor lass den Quatsch!“, murmle ich genervt in mein Kissen, doch eine Sekunde später wurde mir die Decke komplett entrissen. Ich schlug die Augen auf und sah gerade noch ,wie Connor mit MEINER Decke im Arm aus meinem Zimmer verschwand und dabei laut lachte. „Egal. Ich hab sowieso gleich Schule und ich muss mich noch duschen, und da Connor wieder einmal möchte, dass ich ihm hinterher renne wie ein kleines Kind, ist die Dusche wahrscheinlich noch nicht besetzt.“, überlegte ich und ergriff die Chance und versuchte mit eiskalten Wasser unter der Dusche wacher zu werden. Als schließlich Laim, mein anderer Bruder, an das Bad pochte, war ich schon fertig und schloss auf. Liam murmelte nur etwas von Mädchen und ihren Angewohnheiten, dann fügte er lauter hinzu, dass Connor für mich zum Bäcker gegangen war, denn meine Mutter Maily hatte in letzter Zeit immer wieder bis spät in die Nacht im Büro gearbeitet, daher stand sie morgens nicht so früh auf und meine Brüder und ich hatten eine Liste wer morgens zum Bäcker gehen muss aufgestellt und heute war Connor freiwillig zum Bäcker gegangen anstatt von mir. Ich wusste auch wieso. Connor war ein bisschen mit dem Bäcker befreundet und heute war der Tag. Der letzte richtige Tag hier.

Ich machte mich kurz darauf mit meinen Brüdern auf den Weg zum Bus und da wir in einem sehr kleinem Dorf wohnten mussten wir noch nicht einmal lange laufen. Niemand hatte wirklich den Wunsch ein richtiges Gespräch zu führen, daher redeten Liam und Connor ein wenig über das überraschenderweise gute Wetter.
Liam und Connor waren zweieiige Zwillinge, sie sahen sich trotzdem sehr ähnlich, aber vom Charakter her waren sie ganz unterschiedlich. Während man Connor als kindisch, niedlich und etwas durcheinander bezeichnen würde, würde man bei Liam eher als cool, klug und ordentlich reden, natürlich nur wenn man nur die positiven Aspekte nennt.

Der Bus war genau pünktlich und wie immer zu voll um noch einen Sitzplatz zu erlangen, also standen wir wie jeden morgen. Alles war wie immer, bis darauf, dass es der letzte Tag war. Ihre Mutter hatte vor zwei Wochen angefangen ihnen beizubringen, dass sie umziehen würden, in die USA. Andere aus meiner Klasse waren deshalb sehr neidisch auf mich, aber ich hätte auf der Stelle getauscht, doch es war ja nicht meine Entscheidung, da meinen Mutter angedeutet hatte, dass wir nicht normal waren und überraschenderweise hatten meine Brüder ihr zugestimmt. Und morgen war es so weit, ich würde mein richtiges Zuhause vermutlich für immer verlassen. Ich hatte mir allerdings vorgenommen die wenige kostbare Zeit die mir blieb zu nutzen, und nicht an den morgigen Tag zu denken. Es waren schließlich noch ungefähr zehn Stunden bis morgen. Ich versuchte sogar den Unterricht so gut wie möglich zu genießen.

Auf der Heimfahrt saß ich neben Kathy, meiner besten und auch einzigen Freundin. „Und, wie war's heute bei dir so?“, fragte Kathy mich.
„Wie soll es denn gewesen sein? Schule eben. Erst eine Doppelstunde Englisch, und der Tag wird zur Hölle. Dann noch Mathe und so weiter. Und das geht den ganzen Tag so. War's denn bei dir anders?“- „Nein, nicht wirklich, aber wir hatten in Chemie Gruppenexperimente, und ich war mit Liam in einer Gruppe! Das macht den Tag schon um einiges besser, nicht wahr?“
Kathy war eine Klasse über mir, in der Klasse meiner beiden Brüder und sie war in Liam ein bisschen verliebt, wobei man zugeben muss, dass er alles andere als hässlich ist. Er hat schwarze, immer leicht verwuschelte Haare und haselnussfarbene, beinahe gelbe Augen. Allein wegen seinem Aussehen könnte er beinahe jedes Mädchen haben, aber das war ihm egal, er führte wenn ihn ein Mädchen ansprach einfachen Smalltalk, wie als wäre nichts los.
Ich nickte leicht grinsend: „Sehr viel besser.“- „ Versprichst du mir, dass du mir schreibst, wenn du in den USA angekommen bist?“, wechselte Kathy schlagartig das Thema.
„Ja, natürlich, Aber daran will ich heute nicht denken. Wir haben noch viel vor, vergessen?“- „Nein, hab ich nicht. Ich muss jetzt aussteigen. Bis nachher!“
Wir hatten uns später am Nachmittag verabredet um noch einmal alle meine Lieblingsplätze hier zu besuchen, damit ich Abschied nehmen konnte. Ich sah Kathy zu, wie sie aus dem Bus ging, dann setzte ich meine Kopfhörer auf. Schon dröhnten mir meine Lieblingssongs in den Ohren und ich drehte die Musik etwas leiser.

Als der Bus ankam machten wir uns auf den Weg nach Hause. Connor kickte eine rumliegende Dose durch die Gegend und schon bald jagten er und Liam und sein Freund Andreas, den ich hasste, hinter der Dose her um sie sich gegenseitig abzunehmen. Daheim gab es erst einmal Essen, Ravioli, danach traf ich mich schon mit Kathy, die ich von Liam wegzerren musste. Innerhalb der nächsten Stunden suchten wir die verschiedensten Orte auf und bei Sonnenuntergang gingen wir schließlich in die alte Maschinenhalle. Dort war es wie immer staubig und muffig.
„Dann wollen wir mal...“, murmelte ich und begann auf verschiedene Balken, die die Halle Stützen zu klettern. Schließlich erreichte ich mein Ziel: das Dach der Halle. Von hier aus konnte man auf verschiedene Hausdächer klettern und über beinahe das ganze Dorf blicken.
„An diesen Abend werde ich mich noch lange erinnern.“, seufze ich. „So schön sah der Sonnenuntergang noch nie aus, nicht wahr?“, entgegnete Kathy. Ich nickte nur.
Der Anblick war atemberaubend. Der Himmel war zwar nicht wolkenfrei und die meisten Hausdächer sahen so aus als bräuchten sie eine Generalüberholung, aber die untergehende Sonne schien die wenigen Wolken von unten an, sodass sie von unten golden leuchteten und die Hausdächer hatte etwas sehr beständiges und gleichzeitig mystisches. Wir saßen eine ganze Weile auf dem Dach der Halle und sahen uns Panorama an, bis Kathy schließlich auf ihr Handy sah. „Verdammt! Es ist schon viel zu spät! Wir müssen los.“, erschrak sie. Ich seufzte und stand auf. Wir Liefen zu mir nach Hause, Kathy wollte mich heimbringen, was sie sonst nie tat, da sie sehr strenge Eltern hatte. Als wir ankamen schossen mir blitzartig Tränen in die Augen. Ich hatte hier eine sehr schöne Zeit gehabt, trotz der Schule und alldem. Kathy nahm mich in ihre Arme. „Wenn ich gleich gehe, musst du mir versprechen, dass du dich nicht umdrehst und zurück siehst. All das hier ist ab sofort deine Vergangenheit. Wenn du dich umdrehst, wirst du immer an diesen Abend denken müssen, wenn irgendjemand anfängt über die Bedeutung von Heimat zu reden. Ich werde dich vermissen, aber es ist nun soweit. Viel Glück in den USA und schreib mir gelegentlich einen Brief!“, während sie sprach, begann auch sie zu weinen und bei den letzten Worten hielt sie mir die Augen zu und drehte mich um. „Ich werde dich nie vergessen, Kathy!“, rief ich mit dem leisen Verdacht, dass sie schon weg war, aber ich würde mich nicht umdrehen um nachzusehen.
Entschlossen ging ich auf das Haus zu und wischte mir die Tränen beiseite. Kathy hatte recht, obwohl ich wusste, dass das hier meine einzige Heimat war.
Trotzdem: Das hier war meine Vergangenheit. Zeit, für die Gegenwart und die Zukunft.

Ich hab mir das schon viel früher so überlegt, aber dann hatte ich nen Hänger und hab deshalb an einem anderen Punkt angefangen. Ich hoffe so ist es etwas besser geschrieben...

 
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RE: Shakiras Geschichte

#9 von Shakira , 19.08.2014 20:34

Kapitel 2: Briefe
Liebe Kathy, 14.5
Ich weiß noch nicht, wo sich hier ein Briefkasten befindet, da ich noch nicht auf die Idee gekommen bin mich umzusehen, also konnte ich dir keinen Brief schreiben.
Insgesamt mag ich das neue Haus eigentlich. Seit einer Woche ist es bewohnbar, und vor ein paar Tagen wurden auch die letzten Möbel eingerichtet. Es liegt ein Stück außerhalb eines kleines Ortes, mitten im Wald. Nichts erinnert mich hier an unser altes Haus, bei euch in der Kleinstadt. Hier ist so gut wie nie etwas los, und ich habe das Gefühl, dass ich vor Langeweile sterben würde, aber meine Mutter schickt uns in irgendeine Unterkunft, weil sie angeblich so lange arbeiten würde, aber war das denn irgendwann mal anders?
Aber genug von mir, wie geht es dir so? Gibt es bei euch irgendetwas neues?
<3 Deine Amy <3

Hey Amy! 15.5; 9:45 Uhr
Ich hoffe du vereinsamst nicht gänzlich! Ich hab sowieso noch nie auf Briefe gestanden, -mails sind viel nützlicher, und ich kann sie dir sogar aus der Schule schicken, was ich gerade zufällig mache, ;P . Mir geht es gut, natürlich fehlst du mir, und diese 'Unterkunft' hört sich für mich mächtig nach Internat an. Schick mir bei Gelegenheit mal ein Bild von deinem Zimmer! Neues lässt immer noch auf sich warten.
*Küsschen* Kathy

Hi Kathy einige Minuten später
Cool, dass du schreiben kannst, aber lass dich nicht von Ms. Jason erwischen, die hat Adleraugen! Das Bild hab ich losgeschickt, aber bis das geladen hat...
Für mich hört sich das auch sehr nach Internat an, aber bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt. Wenn meine Mumm vorhat mir beim Mittagessen jetzt genauso nebensächlich wie vor ein paar Wochen zu erzählen, dass sich mein Leben auf den Kopf stellt, raste ich aus!
Schlaf nicht im Unterricht ein, das mögen die Lehrer nicht!


Amy, du bist meine Rettung! Zwei Stunden später
Ohne dich wäre ich gerade wirklich eingeschlafen! Das Bild ist inzwischen angekommen, dein Zimmer ist nicht wirklich groß...ich hoffe, dass das nicht ein Hinweis auf ein Internat ist o_O .
* Küsschen* Deine Kathy


Kathy! 17.5
Du wirst es nicht glauben! Ich mache mir ernsthafte Sorgen um meine Mumm!
Du hattest leider recht. Die 'Unterkunft' ist zufällig einem Internat sehr ähnlich, wie meine Mumm es mir gerade klar gemacht hat, man schläft dort und bekommt Unterricht, aber sie sagt, es ist kein Internat... mein Onkel Sam, meine Tante Grace und mein Opa Bruce wohnen dort, mehr weiß ich bisher nicht... Ich könnte sie erwürgen! Okay, könnte ich nicht wirklich... Ich hasse so was. Kaum war die Katze aus dem Sack, hab ich mich mich auf mein Zimmer verzogen, die können mir gerade den Buckel herunter rutschen.
Amy <3


Meine Süße :** 19.5
In den letzten Tagen konnte ich dir leider nicht schreiben, da Ms. Jason mich erwischt hat, du hast es schon vorhergesagt xD .
Wegen dem Internat: In diesem Fall hätte ich auch mal Unrecht haben können, aber einen positiven Effekt hat es: Du versauerst nicht in der Pampa und du kennst wenigstens schon jemanden dort. Trotzdem könnte deine Mutter es sich angewöhnen dir früher wichtige Dinge zu sagen, als eine oder zwei Wochen früher... Schreib mir!
Katze


Liebe Kathy/Katze (?) 20.5
Wieso nennst du dich Katze? xD
Morgen ist es soweit: Ich werde von meiner Mutter auf ein Internat abgeschoben. Meine Brüder übrigens auch. Meine Mutter wird ganz allein in unserem neuen Haus wohnen, aber in der Pampa werde ich trotzdem versauern, das Internat ist noch tiefer im Wald... und was meine Verwandten angeht: Ich kenne Grace und Bruce gar nicht, Onkel Sam hat uns mal besucht, er ist nett. Später mehr davon...
dein Amylein


Kapitel 3: Willkommen in der 'Unterkunft'
Als ich besagte Unterkunft erblickte, war ich sehr erstaunt. Das Gebäude war weder hässlich noch trist, groß war es auch nicht und es waren auch eher mehrere kleine Hütten. Es gab ein großes Hauptgebäude und einen Sand- und Sportplatz. Es war kaum einer draußen, obwohl es Sonntag war. Schließlich fuhr das Taxi indem wir fuhren auf einen kleinen Parkplatz. Dort standen auch schon vier Personen, es waren ein blondes kleines Mädchen, ein Rotschopf und zwei Erwachsene, trotzdem konnte man sofort erkennen, dass es sich nicht um eine Familie handelte, denn niemand sprach, alle standen nur still wartend da und beobachten wie meine Brüder und ich ausstiegen und unsere Koffer aus dem Kofferraum holten. Es waren nicht viele, wir hatten noch nie viel gebraucht.
Meine Mutter war inzwischen schon ausgestiegen und hatte die erwachsene Frau umarmt. Den erwachsenen Mann begrüßte sie etwas kühler durch ein Händeschütteln, genauso tat sie es bei den Jugendlichen. Ich half Connor, dessen Koffer sich verklemmt hatte und kam zu meiner Mutter. „Das sind sie also. Amy, Connor und Liam.“, sprach der erwachsene Mann, „Mein Name ist Derek und ich freue mich euch kennenzulernen. Das ist Grace, wie ich gehört habe, habt ihr euch noch nicht getroffen? Bruce und Sam haben gerade zu tun, ihr werdet sie noch früh genug treffen. Das hier sind Luna und Orion, sie werden mit euch in eine... Unterrichtsgruppe kommen.“ Meine Mutter sah auf ihre Uhr und meinte, dass sie los müsse, zur Arbeit. Sie drückte mir und meinen wenig begeisterten Brüdern einen Kuss auf die Stirn, dann verabschiedete sie sich und fuhr mit dem Taxi zurück.
Super, ich würde sie die nächsten Wochen nicht sehen. So würde sie wenigstens nicht die Chance haben mein Leben schon wieder auf den Kopf zu stellen und weiterhin irgendwelchen Quatsch zu reden, davon dass es nicht bewiesen war, dass es nicht Magie gab. Ich fühlte mich verraten. Erst der Umzug und nun das hier. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wo ich eigentlich genau war und wann ich wieder nach Hause kommen würde. Ach so, Zuhause gab es ja nicht mehr. Ich erinnerte mich noch genau an den Abend, als mir meine Mutter die Welt auf den Kopf gestellt hat. Wir kamen wie immer zum Abendessen, aber man merkte sofort, dass meine Mutter sich unbehaglich fühlte. Sie konnte einfach nicht aufhören zu zappeln. Als sie dann zu Sprechen begann, klang es zunächst sehr nebensächlich, doch man merkte sofort, dass ihre Stimme vor Unsicherheit zitterte. Ich erinnerte mich nicht mehr genau an ihre Worte, sie sagte dass sie mit dem Haushalt nicht mehr klar käme und dass wir keine normalen Kinder wären und wir deshalb in die Nähe unserer Verwandten in Amerika ziehen würden. Tatsächlich waren Sam und Grace an dieser Schule, sie waren die Geschwister meines Vaters und da war ja auch noch mein unbekannter Opa Bruce, den ich noch nie gesehen hab, nur auf Photos. Ich konnte mich noch gut erinnern, wie ich aus dem Hemd platzte und joggen gegangen war. Noch Tage später hatte ich mich noch nicht mit meiner Mutter wieder vertragen. Und nun hatte sie mich hier einfach allein gelassen. Ich atmete tief ein und aus, denn das half manchmal, und begann zu warten. Mir viel dabei auf ,dass es hier sehr gut roch. Nach Tannennadeln und Kieferzapfen, nach Harz und frischer Luft. Daheim hatte es immer nach Abgasen gerochen, man hatte anstatt der hier zwitschernden Vögel nur Auto und LKWs gehört.
„Okay, Melanie scheint noch nicht da zu sein, aber damit ihr euch heute schon einmal einrichten könnt, werden wir jetzt nicht länger auf sie warten. Ich zeige ihnen eure Behausung, du kannst sie dann rüber schicken, wenn sie ankommt.“, sagte Grace, ohne mir und meinen Brüdern ordentlich hallo gesagt zu haben. Sie war mir eine komplett Fremde, bis auf die Verwandtschaft hatte ich nichts mit ihr gemeinsam. Derek nickte nur und schon lief Grace los. Wir folgten ihr. Sie lief auf ein gewöhnliches Bungalow zu.
„Da werdet ihr während eurem Aufenthalt hier wohnen. Es hat zwei Schlafzimmer mit je sechs Betten, ihr könnt euch dort so einrichten, wie ihr wollt, ihr dürft auch die Möbel umstellen, und in dem Haus habt ihr auch einen Computer, der exakt zwei Stunden pro Tag benutzbar ist. Ihr habt zwei Badezimmer, eins für die Jungen und eins für die Mädchen. Randalieren oder sonstiges ist genauso wie Sachbeschädigung verboten. Holz für den Kamin müsst ihr euch selbst beschaffen, und es hängt auch von euch ab, ob bei euch die Käfer herumkrabbeln oder ob nicht. Es ist beinahe euer Haus, aber mindestens einmal im Monat kommt ein Lehrer her und sieht es sich an, also macht nicht zu viel Quatsch. Das wäre alles.“, mit diesen Worten ging sie leicht hämisch grinsend zu dem großen Hauptgebäude.
Kurz standen wir fünf planlos in der Gegend herum, dann ergriff Liam die Initiative: „Dann würde ich mal sagen, gehen wir rein, rumstehen hilft nimmt niemanden etwas. Ich bin übrigens Liam.“ Das Mädchen nuschelte etwas ähnliches wie 'Okay, mein Name ist Luna. Luna Anderson.' Etwas selbstbewusster stellte sich der Junge vor: „Mein Name ist Orion. Lasst uns reingehen.“ Also gingen wir in das Bungalow.
Ich war erstaunt, wie gemütlich alles wirkte. Auf der Rückseite des Bungalows war eine große Fensterscheibe mit Ausblick in den Wald. Es gab eine Couchgarnitur, die in einem fröhlichen orange war, einen Couchtisch, einige Sessel und Bücherregale aus dunklem Holz. Der Karmin schien Wärme auszustrahlen, auch wenn er nicht entzündet war. In der Ecke stand ein mittelalter Computer auf einem kleinem Tisch mit einem Stuhl. Hinter einer kleinen Raumabgrenzung gab es einen kleinen Kühlschrank, eine Spüle, einen Küchenschrank und eine Mikrowelle. Auch ein paar Stühle und ein Esstisch standen in der Nähe. Alles in diesem Hauptzimmer war recht platzsparend eingerichtet, denn das Bungalow war nicht sehr groß, und die Möbel standen alle sehr dicht aufeinander. An den Raum grenzten fünf Türen an, zwei waren sofort als Badezimmer zu erkennen, da an den Türen jeweils ein Schild hing mit einem Männchen oder einem Frauchen.
Ich stellte meine Tasche hin und trat durch eine der anderen Türen. Der Raum dahinter entpuppte sich als Abstellzimmer mit Putzutensilien. Auf der Stelle kam Connor und meinte grinsend: „Schön, dass du dich für dieses Zimmer entschieden hast. Ich nehme dann mal das etwas geräumigere Zimmer nebenan.“ Ich schüttelte nur, ebenfalls grinsend, den Kopf und folgte ihm durch die Tür nebenan. Die anderen waren in der dritten Tür verschwunden, vermutlich ebenfalls ein Schlafzimmer. In dem Zimmer standen sechs Betten, mit hellblauen Vorhängen, die man komplett zuziehen konnte.
Ich wurde durch einen spitzen Schrei erschreckt: „Bitte nicht! Wie soll ich nur die nächsten Wochen in diesem grausam hässlichem und uncoolem Bungalow aushalten? Ich wette meine Sachen passen nicht in den Schrank!“ Eine weitere Jugendliche hatte das Haus betreten. Sie hatte blonde lange Haare, eindeutig gefärbt, die sie seltsam hochgesteckt hatte und graue durchdringende Augen. Ab der ersten Sekunde dachte ich, dass sie vermutlich eine Zicke oder so etwas ähnliches ist. Allein die Anzahl ihrer Koffer fand ich sehr deutlich; aber da ich immer versuchte nicht zu voreingenommen zu sein ging ich auf sie zu und fragte sie freundlich: „Hallo, du bist Melanie oder?“
Zuerst sah sie mich etwas zweifelnd an, wie als wäre sie mit meinem Aussehen nicht zufrieden, dann antwortete sie: „ Ja, ganz richtig ich heiße Melanie, aber nennt mich doch ruhig Mel.“, sie lachte künstlich, „Ich komme aus Charlotte, wo mein Vater bei der Bank of America als eines der hohen Tiere arbeitet.“ Sie sah mich sehr stolz an und ich fand es sehr eingebildet, dass sie das so sagte, als wäre damit klar, dass sie hier die Chefin war. Übrigens konnte ich, obwohl sie nur ein ganz kleines Stück größer als ich war, das musste an ihren hohen Absätzen und ihrer Kopfhaltung liegen.
Ich hätte gerne etwas sehr unhöfliches gesagt, hielt mich aber zurück und entgegnete nur: „Mein Name ist Amy und mein Vater ist seit 5 Jahren tot, meine Mutter arbeitet im Büro in der Nähe. Schön, dich kennenzulernen.“
„Dein Vater ist tot? Das tut mir leid für dich.“, mischte sich Luna leise ein, die plötzlich hinter mir auftauchte.
Melanie hingegen ließ das kalt und sie entgegnete: „ Ich bin mindestens genauso schlimm dran - meine Mutter hat meinen Vater verlassen, als ich gerade erst geboren war. Mein Vater hat sie nie wieder gesehen, aber vor ein paar Monaten hat er einen Brief bekommen, von ihr, mit dem ausdrücklichen Wunsch mich hier her zu schicken. Und nun hat er mich einfach hier hin abgeschoben mit den Worten: War eh nur ein One-Night-Stand, jetzt bin ich sie und ihre Spinnereien los! Aber mir ist das egal, ich mochte ihn sowieso nie wirklich, er war nie da und ich wurde von vielen verschiedenen Nanny’s aufgezogen.“
Ich war erschreckt, als ich das hörte, aber noch erschreckter war ich, dass es sie wirklich nicht zu kümmern schien. Man sah Luna an, dass es ihr genauso ging.
In diesem Augenblick kam Orion und unterbrach sämtliche Gedankengänge von mir: „Tut mir leid wenn ich euer Kaffeekränzen hier stören muss, aber wir wollen schon mal anfangen mit Betten beziehen und so. Ich dachte, dass ihr vielleicht mitbestimmen wollt, wer wo schläft und so weiter.“
„Natürlich!“, zischte Melanie ungehalten.
Ich nickte und Luna bedankte sich noch leiser als sonst für die Information. Sie wurde ein bisschen rot im Gesicht als sie merkte, dass Orion sie musterte. Dann zog Mel an uns vorbei und ging in den anderen Raum mit den Betten, in dem wir anderen vorher schon gestanden hatten. Sie warf den Kopf ein wenig in den Nacken und sah sich zweifelnd das Zimmer und die Betten an. Schließlich brachte sie ihre Sachen auf das Bett, das Liam schon Minuten zuvor ausgewählt hatte und sagte autoritär:" Ich werde, wenn überhaupt, hier schlafen." Mein Bruder, der gerade seine Sachen ins Jungenbadezimmer gebracht hatte sah sie verdutzt an und stellte fest, dass dies eigentlich sein Bett war und sie wohl ein anderes wählen müsse. Daraufhin sah sie ihn wie ein trotziges Kind an und stolzierte dann in das andere Schlafzimmer, um dort dasselbe Bett zu beziehen, wobei sie sich dabei sehr tolpatschig bewies und Luna und ich ihr halfen. Danach suchten auch wir unsere Betten aus und bezogen sie.
"Also", stellte Melanie fest, " wir kommen jetzt wohl zur wichtigsten Besprechung. Wer nimmt welchen Schrank?"
Ich musste, obwohl ich noch nicht einmal ihren Gesichtsausdruck gesehen hatte, da ich noch beschäftigt war, sofort anfangen zu grinsen und dachte mir nur:" War klar."
Luna, die sonst immer bedacht darauf war nicht wirklich aufzufallen, wählte als Erste den Schrank in der Nähe ihres Bettes. Ich wählte danach, und dann wählte Mel. Beim Einräumen der Klamotten fragte sie schließlich, auf einen neben fälligen Ton bedacht, ob es uns rein zufällig etwas ausmachen würde, wenn sie die restlichen Schränke ebenfalls belegen würde, was sie schließlich auch tat. Wieder musste ich ein wenig grinsen.
Als wir endlich fertig waren mit einräumen und dem Einteilen des Küchendienstes und etlichen anderen Reglungen, setzten wir uns auf die Couch und begannen zu erzählen, wer wir eigentlich waren, woher wir kamen und wieso wir hier waren.
Orion, der Rotschopf begann: " Ich komme aus einem kleinem Dorf in Irland. Vor ungefähr einem Jahr hat sich mein Leben entscheidend verändert, und schließlich sind wir umgezogen. Ich hatte das Glück selber wählen zu können, auf welche Schule ich gehen möchte, und tadaa, ich bin hier." Er grinste und und sah tatsächlich sehr zufrieden aus.
Mel sah das aber ganz anders:" Ich wollte nie auf diese Schule, mein Vater hat mich hierher abgeschoben auf Wunsch meiner Mutter, die inzwischen in einer Psychiatrie gelandet sein müsste, sie hat meinem Vater angeblich in ihrem Brief geschrieben, dass sie ein Werwolf wäre und ich auch bald anfangen würde den Mond anzubellen und ich deshalb auf diese Schule gehen müsste. Einfach Unglaublich. Vorher konnte ich nicht im Traum daran denken, so zu leben." Bei dem letzten Satz betonte sie das so sehr deutlich.
Luna begann ebenfalls mit leiser Stimme ihre Geschichte zu erzählen:" Ich komme aus einem Londoner Waisenhaus. Meine Eltern sind höchstwahrscheinlich bei einem Autounfall ums Leben gekommen, als ich noch ein Baby war, aber da ich sie nicht kannte, kann ich sie auch nicht vermissen. Marie, ein älteres Mädchen im Waisenhaus hat sich immer wie eine große Schwester um mich gekümmert. Ich vermisse sie."
Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es wäre in einem Waisenhaus aufzuwachsen. Ohne Mumm, ohne meine beiden großen Brüder, und ohne meinen Dad je gekannt zu haben, was war das für ein Leben? Beinahe hätte ich meine Gedanken laut ausgesprochen, doch dann überlegte ich, dass es nur verletzend sein würde so etwas zu sagen.
Nach einer kurzen Stille setzte Connor zu seiner und unserer viel weniger schlimmen Geschichte an: " Meine Mumm hat entschieden, dass wir umziehen müssen, da sie nicht mit ihrem Haushalt alleine klarkommt und Grace und Sam die Geschwister unseres Vaters sind. Und Bruce ist sein Vater, aber nur Liam hat ihn mal getroffen. Auch unsere Mumm hat angefangen komisches Zeugs über Magie zu reden, und das niemand beweisen konnte, dass es sie nicht gibt. Fakt ist, dass auch sie innerhalb der letzten Zeit völlig durchgeknallt ist." Eigentlich hatte er die Tatsachen schlicht und einfach aufgezählt, aber wegen seinem Gesichtsausdruck konnte ich ihn nicht ernst nehmen und hätte garantiert angefangen zu lachen, wenn Orion nicht in diesem Augenblick gefragt hätte: " Hatte euer Vater nicht mitzubestimmen?"
Nach einer kurzen Stille erzählte Liam ihm um einiges ruhiger und mit angemessenem Tonfall: " Unser Dad ist vor fünf Jahren gestorben. Connor und ich waren damals elf, Amy erst neun. Er hatte einen Unfall. Was genau geschehen ist, weiß höchstens unsere Mutter, aber sie sagt nur immer wieder, dass es ein Unfall war."
Als er geendet hat war es wieder still, noch nicht einmal Mel traute sich daraufhin etwas zu sagen.
Schließlich wurde die Stille von meinem knurrenden Bauch unterbrochen. Alle sahen mich an und mussten mindestens grinsen. Connor bemerkte, dass es ihm ähnlich ging, also gingen wir Richtung Mensa und aßen.
Nachdem wir gegessen hatten, waren wir die Umgebung erkunden gegangen, Mel war zurück ins Bungalow gegangen um ihren Freunden auf Facebook zu posten. Orion ging ebenfalls nach ein paar Minuten, er hatte ein wichtiges Treffen, das er nicht verpassen durfte. Es blieben meine Brüder und Luna und ich. Wir gingen zuerst ins Hauptgebäude.

Ich weiß...beim 2. kapitel ist die formatierung mistig, aber ich schreib sonst immer auf'm PC und bin zu faul es umzuformatieren...

 
Shakira
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zuletzt bearbeitet 19.08.2014 | Top

RE: Shakiras Geschichte

#10 von Shakira , 19.09.2014 22:28

Kapitel 4: Durchdringende Augen
Im Inneren war alles beinahe wie in meiner alten Schule: solide, weiße, langweilige Flure mit hellblauen Türen. Es war weitgehend kein Licht an, das konnte man durch die Glasleisten über den Türen sehen, nur ein Raum am Ende des Flures war belichtet. Aus Neugier klopfte Connor grinsend an die Tür, ohne uns vorher gefragt zu haben. Nichts geschah. Er klopfte noch einmal. Wieder nichts.
Er lachte: " Vermutlich ein Haufen Schüler mit einer Vorliebe für Grass.", und versuchte die Tür zu öffnen - vergeblich.
" Also um Grass wird es sich wohl kaum handeln, aber das ist wirklich komisch. Amy komm wir machen eine Räuberleiter.", schlug Liam vor.
Er hob mich hoch und ich konnte durch die Fensterleiste ein paar Jugendliche sehen, die schnell einen Beamer ausschalteten, der eben noch Bilder einer Taktik angezeigt hatte. Einer der Schüler sah mir direkt in die Augen, und ich fühlte mich, als würde sein Blick mich durchbohren. Er hatte strohblonde Haare und eisblaue Augen, was den Blick auf seltsame Art und Weise unterstrich.
Automatisch stellte ich meine Füße wieder auf den Boden und sagte: " Lasst uns nach draußen gehen."
Die anderen hatten nichts dagegen und fragten auch nicht nach. Wir gingen nun in Richtung Sportplatz. Hier übten viele Schüler einen Pacour möglichst schnell zu durchlaufen, andere machten gewöhnliches Ausdauertraining und liefen über die Wiese. Es gab eine kleine Gruppe am Ende des Platzes die Bogenschießen übte.
"Wie es aussieht gibt es hier eine Sportgruppe.", bemerkte Connor und fügte hinzu, dass er einsteigen würde wenn er könnte. Danach gingen die anderen alle zurück ins Bungalow, nur ich blieb draußen um die Umgebung zu erkunden.
Alles war vom Wald umgeben, egal wo man hinsah sah man Nadelbäume. Die Gebäude waren alle mit Flachdach, sodass sie quadratisch wirkten. Es waren nicht viele Bungalows, auch das Hauptgebäude war nicht sehr groß. Den größten Raum nahmen die Übungsplätze ein, Sport schien an dieser Schule sehr wichtig zu sein. Da die anderen Bungalows die Behausungen für die anderen Jugendlichen zu sein schienen und wir das Hauptgebäude gerade erst gesehen hatte, ging ich in den Wald. Ich liebte den Geruch von Harz, Tannen und die grünen Hallen gaben mir ein Gefühl von Vertrautheit. Eine Zeit lang lief ich einfach irgendwo entlang, mitten in den Wald hinein. Ich dachte an Kathy und nahm mir vor ihr spätestens morgen zu schreiben. Ich lief immer tiefer in den Wald, in Gedanken versunken, ein paar mal wäre ich beinahe gestolpert.
Plötzlich hörte ich ein lautes Krachen. Instinktiv duckte ich mich erst mal und begann dann in die Richtung des Geräuschs zu schleichen. Vorsichtig stieg ich durch das Gestrüpp, so leise wie ich konnte. Schon als kleines Kind hatte ich mich immer an meine beiden Brüder angeschlichen und hatte deshalb genug Übung, aber vielleicht nicht genug für so etwas. Ich kam schnell zu der Quelle des Geräuschs und bekam einen Schock. Beinahe hätte ich geschrien oder wäre über den Ast vor mir gestolpert. Im Wald war eine Lichtung...
...auf der zwei Geparden sich heftig bekämpften!
Ich wäre normalerweise umgedreht und weggerannt, aber gab es in diesem Fall überhaupt ein 'Normal'? Ich denke nicht.
In diesem Augenblick bemerkte ich ein paar Meter von mir entfernt am Rand der Lichtung drei Jugendliche. Ich hätte gerne 'lauft doch weg ihr Trottel!' zu ihnen gebrüllt, aber sie standen seelenruhig da und unterhielten sich. Einen Augenblick stand ich einfach nur verdutzt da, dann siegte meine Neugier und ich schlich mich an um sie zu Belauschen.
"Was erwartet Derek eigentlich von uns? Das wir einfach zu diesen Neuen gehen und ihnen erzählen, dass sich ihre gesamte Welt auf Unwahrheit aufbaut?", fragt der eine Jugendliche ironisch.
Da fiel mir auf, dass ich die drei schon mal gesehen hatte. Sie waren in dem Raum im Hauptgebäude gewesen.
Ein anderer meinte etwas kühler:" Nicht ihre ganze Welt."
Der Dritte begann laut zu lachen:" Ja natürlich...nicht ihre ganze Welt, sie erfahren nur, dass sie sich in Tiere verwandeln können und dass das verstorbene Elternteil wegen unserer Organisation gestorben ist oder zumindest verschwunden. Sie werden nichts mit uns zu tun haben wollen."
" Genau das meine ich! Sie lassen und die Überbringer der..." ,der erste sagte etwas, das ich nicht verstand, " und die wurden früher auch häufig hingerichtet. Ich jedenfalls möchte nicht diese Aufgabe haben."
Weiter hörte ich gar nicht. Ich ging ein paar Schritte rückwärts, wobei ich auf einen besonders laut knackenden Ast trat. Ich zuckte zusammen und beinahe wie im Film sahen alle auf der Lichtung in meine Richtung. Ich hatte noch nicht einmal Zeit zu fluchen, denn einer der beiden Geparden hatte mich sofort gesehen und raste auf mich zu. Ich schafft genau einen Schritt rückwärts, ehe er mich ansprang und zu Boden warf. Noch nie hatte mein Herz so schnell geklopft. Es fühlte sich an als würde es gleich aus meiner Brust springen oder explodieren. Als mein Körper am Waldboden ankam wurde mir sämtliche Luft aus den Lungen gequetscht und ich hatte Mühe ordentlich zu atmen. Ich erwartete den Schmerz von den Krallen des Geparden, doch er hatte die Krallen eingezogen und starrte mich mit demselben Blick, den ein Jäger der gefangenen Beute zuwirft ehe er sie frisst, an. Seine Vorderpfoten nagelten mich an meinen Schultern am Boden fest. Kurz sah er mich noch so an, dann zuckte seine Nase und er sah zu den inzwischen angekommenen Teenagern herüber.
" Ich weiß es nicht, aber ich glaube ich habe vorhin schon einmal etwas gehört. Ich dachte es wäre irgendein Tier.", sagte einer von ihnen.
Sofort durchbohrte mich wieder der fragende Blick des Geparden. Meine Augen weiteten sich. Die Augen, die mich gerade ansahen, hatte ich in letzter Zeit irgendwo gesehen. Sie waren... eisblau? Die Augen des Geparden sahen genauso aus wie die Augen des Jugendlichen im Raum die mich ebenfalls auf dieselbe Art durchbohrt hatten.


Mir stockte der Atem, als ich begriff.




Die Augen in die ich gerade blickte sahen nicht so aus wie die des Teenagers, es WAREN seine Augen.

Und dann erlebte ich einen Augenblick, den ich nie in meinem gesamten Leben vergessen könnte.

Ich frag mich, wer überhaupt die Ausdauer hat, das zu lesen...

 
Shakira
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